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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. uncounted

1907 - Leipzig : Hirt
Rh Einbunn .cltlienbuf. Fra femmgen Kfrstent^hremberg \s.furstmt.isenjjurg B r. Her z //t. Brcciai.icjweig L. Fr Stent. Zipp e D.o.deutsch er Orclerv ' Rjvrstent. Heu F. Trstentj*iilda/ Sch.trstent.scjararzi H.k .zileessen-Cussel Sm.schsische Herzogt' Wldk .Frstent. Waldeck. Hirts Hin totischerkazlenatlas

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 51

1881 - Leipzig : Teubner
Moreau und Iourdan in Süddeutschland 1796. 51 Tyrol sich mit den in Deutschland kämpfenden Armeen vereinigen sollte. Die Österreicher hatten eine Armee am Niederrhein von 91 000 Mann unter dem jungen Erzherzog Karl, der sich in den vorigen Jahren als einen talentvollen Feldherrn gezeigt hatte; am Oberrhein stand der alte ehrenwerte Wurmser, ein tüchtiger Feldherr, mit 81 000 Mann. Als dieser bald nach der Eröffnung des Feldzugs mit 25 000 Mann nach Italien geschickt ward, trat an seine Stelle Latour, den Oberbefehl aber erhielt über beide Heere der Erzherzog Karl. Am 1. Juni 1796 drangen die Franzosen am Niederrhein vor, wurden aber bei Wetzlar geschlagen und mußten sich über den Rhein zurückziehen. Am 24. Juni überschritt Moreau den Rhein bei Straßburg, nahm Kehl und drang dann durch die Pässe des Schwarzwaldes in Würtemberg ein, woranfwürtemberg und Baden sowie der ganze schwäbische Kreis einen Waffenstillstand abschlössen. Um „Sicherheit von Personen und Eigentum" zu erlangen, zahlte Würtemberg eine Kontribution von 4 Millionen Livres, Baden 2 Millionen, die übrigen Stände des schwäbischen Kreises 12 Millionen, ungerechnet die ungeheuren Requisitionen an Lebensmitteln, Pferden, Kleidung u. f. w. Baden z. B. lieferte 1000 Pferde, 500 Ochsen, 25 000 Centner Getreide, 12 000 'Säcke Hafer, 5000 Centner Heu und 25 000 Paar Schuhe. Der schwäbische Kreis mußte 8000 Pferde, 5000 Ochsen, 150 000 Centner Brotfrüchte, 100 000 Säcke Haser, 150 000 Centner Heu und 100 000 Paar Schuhe liefern. Aber den versprochenen Schutz von Personen und Eigentum erlangte man doch nicht. Die Franzosen, welche den Völkern „Freiheit und Gleichheit" zu bringen vorgaben, „Krieg den Palästen und Frieden den Hütten," erlaubten sich von den Generalen herab bis zum Gemeinen die schändlichsten Räubereien und Gewaltthaten gegen Hohe wie Niedere. Unter Drohung von Mord und Brand nahmen sie alles, was nicht niet- und nagelfest war; wenn Kisten und Kasten geleert waren, zerschnitten sie wohl die Betten, streuten die Federn umher und schleppten die Überzüge mit. Den Frauen rissen 4*

3. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 47

1909 - Breslau : Hirt
1. Die wichtigsten Erwerbstätigkeiten. 47 meist schlanke Fichten und auch Tannen. Große Strecken prangen aber auch im Schmucke prächtiger Buchen- und Eichenwälder. Die Linie, südlich deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft in Deutschland bei milder Winter-- temperatur etwas nördlich neben der Juli-Jsotherme von 20° und umschließt die Oberrheinische Tiefebene, den Rheingau, das Mosel-, Main-, Neckar- und Saaletal sowie die Umgegend von Grünberg. An Menge der Weinbereitung steht das Deutsche Reich hinter Frankreich, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn weit zurück. Ungefähr die Hälfte unfers Bodens wird vom fleißigen Landmanne bestellt. Die größten Ackerländereien liegen östlich der geraden Linie, die das Fichtel- gebirge mit der Elbmündung verbindet, sowie in der Oberrheinischen Tiefebene und 14. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Deutschen Reiches. an der Donau (wo dort?); aber nur unsere wichtigste Nährftucht, die überall ge- deihende Kartoffel, ernten wir in so großer Menge, daß sie den eigenen Bedarf deckt, während Getreide für mehr als einen Monat im Jahre (aus Rußland, Rumänien, Argentinien, Österreich-Ungarn und den Vereinigten Staaten) eingeführt werden mußi. Zuckerrüben werden so viel gebaut, daß Deutschland (Provinz Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Posen, Westpreußen, Braunschweig, Südhannover, Anhalt und Königreich Sachsen) das erste Zuckerland der Erde geworden ist*. Der Flachsbau 1 Getreide müssen auch andere Industrieländer, wie England, Frankreich, Belgien, einführen. 2 Das Deutsche Reich hat 4600 qkm (=2mal Herzogtum Anhalt) Zuckerrübenland.

4. Mitteleuropa - S. 69

1912 - Leipzig : Teubner
Alpen. Stacitenfunbe. 69 breitet sich der herrliche, von mächtigen Bergen umschlossene Rönigsee aus. In seiner Nähe liegt Berchtesgaden mit einem berühmten Salzbergwerk. In den breiten Alpentälern finden sich Felder, wiesen und zahlreiche Ortschaften. Viehzucht, Heuwirtschaft und Holzschnitzerei bilden die Haupterwerbsquellen der Be- wohner (westlich vom Lech Schwaben, östlich Bayern)- doch gewährtauch der Fremden- verkehr lohnenden Verdienst. Dazu kommt noch, daß die Wasserkraft der Mpenflüsse zum Betriebe zahlreicher Fabriken verwendet wird (Papier, Baumwollenwaren). Über den dichten Wäldern, die sich aus den unteren Berghängen ausbreiten, liegen blumen- reiche Wiesen (Klmen), auf denen im Sommer Rinder- und Ziegenherden weiden. Die Hirten (Senner und Sennerinnen) wohnen in den kleinen Sennhütten und bereiten aus der Milch Butter und Uäse. Steigt man noch höher hinauf, so verschwindet der pflanzen- wuchs fast gänzlich; schroff und steil ragen die kahlen, z.t. mit „ewigem" Schnee ge- krönten Felsen zum Himmel empor. 4. politische Verhältnisse. Oer Gsten des (Oberdeutschen Hochlandes und Teile seiner Umwallung gehören zum Königreich Bayern, im Westen der Iller liegen Gebiete des Königreiches Württemberg. Der nordwestliche Teil des Bodensees mit Konstanz (28) ist im Besitze des Großherzog- tums Baden, und ein kleiner Landesteil im Süden der oberen Donau gehört dem Königreich Preußen an (hohenzollerische Lande). Iii. Die Süddeutschen Staaten. 7. Das Grotzherzogtum Hessen. 7700 qkm, 1,3 Will. E., 167 auf 1 qkm, 66% evangelisch, 31% katholisch, 2% jüdisch. Hessen wird gebildet aus dem Norden des Südwestdeutschen Gebirgslandes und dem Vogelsberg mit seiner Umgebung. Erwerbsquellen: Huf dem Lande Ge- treide- , Wein- und Obstbau, Waldwirtschaft; in den Städten Industrie und Handel. — Drei Provinzen: a) Starkenburg: varmstadt (87), Offenbach (76) b) Nheinhessen: Mainz (Iii), Worms (47), Bingen (10) c) Gberhessen: Gießen (31). 2. Das Grotzherzogtum Baden. 15000 qkm, 2,1 Mill. E., 142 auf 1 qkm, 38% evangelisch, 60% katholisch, 1 % jüdisch. 3u Baden gehört fast der ganze rechtsrheinische Teil der Oberrheinischen Tief- ebene und der größte Teil des Schwarzwaldes und des Neckarberglandes. Erwerbs- quellen: in der Rheinebene Getreide-, Obst-, Hopfen- und Weinbau — im Schwarz- wald Waldwirtschast, Industrie und Fremdenverkehr. — vier Landesbezirke:

5. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 36

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- 36 — hat außer Preußen noch drei kleinere Königreiche, über welche Könige gebieten. Über andere kleine Länder sind Großherzöge, Herzöge und Fürsten ?c. gesetzt. Im ganzen hat Deutschland 26 Staaten: sie alle bilden das Kaiserreich Deutschland, welchem unser Preußenkönig als Kaiser Wilhelm Ii. vorsteht. Aus allen diesen Staaten versammeln sich die Soldaten um Kaiser Wilhelm, und er sührt sie im Kriege ins Feld. 2. Die Provinz Sachsen liegt gerade in der Mitte des deutschen Reiches; um diese Provinz und zum Teil in ihr sind viele kleinere Staatengebiete. So drängt sich das Herzogtum Anhalt zwischen die Regierungsbezirke Merseburg und Magdeburg, so daß bei Aschersleben die Provinz nur eine Meile breit ist. Zwischen den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt liegen auch kleinere Staaten und Teile von solchen, z. B. Schwarzburg-Soudershauseu. Im Süden der Provinz liegen viele Kleinstaaten, die wir später- genauer kennen lernen werden. 3. Zwischen Seehausen im Norden und Erfurt im Süden liegen etwa 20 Meilen — 150 km; zwischen Heiligenstadt im Westen und Ortrand im Osten 30 Meilen — 225 km. Die Provinz Sachsen ist 458 Quadratmeilen — 25250 qkm groß und hat 2580000 Einwohner; davon sind n/12 evangelisch, 1/ia katholisch. § 36. Tie Bodengestalt. 1. Die Provinz Sachsen liegt sast ganz im mittleren Strom- gebiet der Elbe. Dasselbe wird von den benachbarten Strom- gebieten (der Weser im Westen, der Oder im Osten) durch Ge- birge, Höhenzüge, Erhebungen und Bodenanschwellungen ab- gesondert. Diese Höhen liegen großenteils außerhalb der Provinz; wir müssen sie aber kennen lernen, damit wir ein richtiges Bild von der Bodengestalt unserer Provinz gewinnen. 2. Das Fichtelgebirge im Süden trägt dunkle Fichten-, Kiefern- und Tannenwälder. Nur selten sieht man einen Laub- wald; die Höheu sind wenig fruchtbar. Dagegen finden wir an den unteren Abhängen der Berge Laubhölzer, freundliche Büsche und anmutige Thäler, die von Reisenden viel besucht werdeu. Die Bewohner dieser Gegenden treiben Ackerbau und Viehzucht; andere beschäftigen sich im höheren Gebirge mit Holzfällen, Köhlern, Fabrikarbeit und Bergbau. Die Bergleute haueu das Eisenerz im Berge los, befördern es zu Tage und schmelzen die Eisenmassen aus. — Die Quelle der Saale finden wir nach langer, mühsamer Wanderung im Walde an der großen Waldsteiner Kette. Hier liegen die zwei höchsten Berge: Schneeberg und Ochseukops.

6. Das Deutsche Reich - S. 81

1900 - Leipzig : Spamer
Die wirtschaftlichen Verhältnisse. 81 wiederum 13 823 Zuchthengste, landwirtschaftliche Arbeitspferde 2 228 691, Militärpferde 107 147 Stück:c. In früherer Zeit bezeichnete das Jahr 1846 für lange den höchsten Stand in Preußen, seitdem sank der Bestand fortgesetzt ziemlich stark, um sich zuletzt wieder bedeutend zu heben, so daß er im Jahre 1883 für Preußen 2417 367 Stück betrug. Den relativ höchsten Bestand an Pferden haben von den deutschen Einzeistaaten das Königreich Sachsen (8,5), Elsaß-Lothringen (9,6), Schaumburg-Lippe (8,2), Sachsen-Altenbnrg (7,5), Brannschweig (7,z auf 100 ha). Im ganzen Reiche kommen 6,5, in ganz Preußen 6,g Pferde auf 100 ha. Wenig Pferde gibt es Verhältnis- mäßig in Süddeutschland, namentlich in gebirgigen Gegenden, also in Bayern (4,7 auf 100 ha), Württemberg (5,0), Hessen (6,2) und besonders in Baden (4,4). Unter den preußischen Provinzen stehen die Provinzen Ost- und West Preußen (Io.4, bez. 7,g Pferde ans 100 ha) obenan. Noch jetzt schenkt die preußische Staats- regierung der Pferdezucht nicht nur im allgemeinen ihre Aufmerksamkeit, sondern sorgt namentlich auch dafür, daß die Provinz Ostpreußen in derselben ihren guten Ruf bewahrt. Von den drei Haupt- und den elf Landgestüten des preußischen Staates ist noch immer Trakehnen in Ostpreußen das wichtigste. Das Hauptgestüt von Trakehnen besitzt 13 Vorwerke und 3590 ha nutzbare Fläche. Die beiden andern Hauptgestüte sind in Neustadt a. d. Doffe (Provinz Brandenburg) und in Graditz bei Torgau (Provinz Sachsen). Nicht kann es wunder nehmen, wenn große Städte besonders reich an Pferden sind, so Berlin, das 514,2 Pferde, Hamburg, dessen Staatsgebiet 28„ Pferde auf 100 ha zählte. Nächst den Provinzen Ost- und Westpreußen nimmt Schleswig-Holstein in der Pferdezucht innerhalb des preußischen Staates eine hervorragende Stellung ein (8,3 Stück auf 100 ha); auch Posen (7,3), Sachsen (7,2) und Schlesien (6,„) haben einen guten Bestand. Brandenburg hat 6, Pommern 6,3, Hannover 5,a, Westfalen 6, Hessen-Nassau nur 4,4, Rheinland 5,5, Hohenzollern 4,7 Stück auf 100 ha. Im ganzen betrachtet, hat nun aber das Deutsche Reich mehr Pferde nötig als es produziert, denn 1883 betrug die Ausfuhr 19197, die Einfuhr dagegen 76 636 Stück. Von den letzteren kamen 26158 aus Rußland, die übrigen aus Belgien, Österreich-Ungarn, den Niederlanden, Dänemark und Frankreich. Die Hauptausfuhrtänder Europas sind für Pferde Rußland, Österreich-Ungarn, Belgien, Dänemark und die Niederlande. Die Rinderzahl betrug am 10. Januar 1883 im ganzen 15786764 Stück, darunter Kälber unter sechs Monaten 1645 865, Jungvieh von 1)2 bis 2 Jahren 3 331614, von zwei Jahren und älteres Vieh 10532197 Stück. Unter den zuletzt erwähnten sind 9 087 293 Kühe. Zu Zuchtzwecken wurden 276 788 Zuchtbullen gehalten. Bei der zehn Jahre früher vorgenommenen Zählnng betrug der Rindviehbestand im ganzen 15 776 702 Stück, so daß seit- dem eiue Vermehrung um 10 062 Stück eingetreten ist. Bereits ist hervor- gehoben worden, daß Deutschland im Rindviehbestande unter den europäischen Ländern die nächste Stelle nach Rußland innehat. Zwar nimmt auch in Deutschland die Kopfzahl des Rindviehs nicht in einem gleichen Verhältnisse zu wie die Bevölkerung, doch weist die Zucht insofern eine stetige Verbesserung auf, als das Schlachtgewicht des Rindviehs wächst. Im Jahre 1883 betrug das mittlere Lebendgewicht des Rindviehs im Deutschen Reiche wie folgt: für Stiere und Ochsen 466, für Kühe 380, für Kälber unter sechs Wochen 50 kg. Für das ganze Reich ergibt sich durchschnittlich ein Rinderbestand von 29,2 stück pro 100 ha, weit darüber hinaus gehen Bayern (40,g), Baden (39f4), das Königreich Sachsen (43fj und namentlich Württemberg (46,4); am weitesten hingegen stehen zurück die preußischen Provinzen Pommern, Westpreußen, Brandenburg und Posen, sowie Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz (20,g, bez. 14,2 pro 100 ha). Überhaupt macht sich, abgesehen von den Marschen an der Nordsee, in Nieder- deutschland eine außerordentliche Armut an Rindvieh geltend gegenüber dem starken Das Deutsche Reich. ß

7. Das Deutsche Reich - S. 83

1900 - Leipzig : Spamer
Die wirtschaftlichen Verhältnisse, 33 An Zahl kommen die meisten Schafe auf das Königreich Preußen, das auch den Reichsdurchschnitt ziemlich erheblich übertrifft (Gesamtzahl 14752328 Stück, auf 100 ha 42,3 Schafe; im Reiche auf 100 ha nur 35,5 Slück). Von den übrigen deutschen Ländern steht namentlich Mecklenburg-Schwerin weit über dem Durch- schnitt des Reiches (70,g); dagegen weit unter ihm stehen: Württemberg mit 28,2, Bayern mit 15,5, Hessen mit 13,2, das Königreich Sachsen mit 9,g, Elsaß-Lothringen mit 8,9 und Baden nur mit 8,? auf 100 ha. Infolge der Genügsamkeit des Schafes ist es naturgemäß, daß gerade die am wenigsten fruchtbaren Distrikte unsres Vaterlandes eine ausgedehnte Schafzucht treiben. So kommt es denn zum Teil, daß die nordöstlichen Provinzen, und überhaupt Nordostdeutschland, den erheblichsten Bestand an Schafen besitzen. Obenan steht die Provinz Pommern (84 g), dann folgen Posen (65,4), Sachsen (55,,), Westpreußen (52,g) und Brandenburg (42,g auf 100 ha) Am wenigsten Schafe Haben in Preußen die Provinzen: Rheinland, Schleswig-Holstein und Westfalen (12,4 — 20,6 Stück auf 100 ha). Vo>zugsweise ist bisher die Schafzucht auf größeren Gütern der Wollerzeugung wegen gepflegt worden, und dann natürlich auch in größeren Herden. Nachdem nun aber in den großen Ebenen Südamerikas, Südafrikas und Australiens die Schafzucht fast kosten- los in immer ausgedehnterem Maßstabe betrieben worden ist, sanken die Wollpreise derartig, daß die deutsche Landwirtschaft nicht mehr das frühere Interesse an der Schafzucht fand, und es trat daher auch ein Ruckgang in derfelben ein. Um Ver- edelung der Schafe hat sich schon Friedrich der Große (1748) bemüht, seitdem sind Merino-, Eskorial- und Negrettischase eingebürgert sowie mannigfache Kreuzungen zur Besserung der Zucht versucht worden. In Bayern ist die Schafzucht selbst da, wo recht geeignete Weidegegenden vorhanden sind, von ganz untergeordneter Bedeutung (im ganzen nur 15,5 Stück auf 100 ha); nicht einmal die dürren Gegenden auf dem Jura werden für die Schafzucht ernstlich ausgenutzt, und wo dieselbe betrieben wird, findet sich vorherr- schend nur das grobwollige Schaf, zum Hausbedarf an Wolle und Fleisch. Das Königreich Sachsen war seit dem Anfange unsres Jahrhunderts ein Ausgangs- Punkt für edle Schafzucht, doch machte sich eine Änderung hierin wünschenswert, und so kam es, daß die Schafzucht in demselben Maße wieder abnahm, als die Rinder- zncht wuchs. 9lm meisten finden sich noch die Schafe in den nördlichen Gegenden, wo größere Güter vorhanden sind. Württemberg (28,^ Stückj steht augenblicklich noch erheblich höher als Sachsen (9,g Stück), doch bleibt dasselbe gleichfalls sehr hinter dem Reichsdurchschnitt zurück. Am meisten Schafe befinden sich am Nord- fuße der Alp und im Jagstkreise, also in den unfruchtbaren Gegenden. Baden steht von den deutschen Staaten in der Schafzucht am tiefsten (8,7 Stück auf 100 ha); verhältnismäßig noch am meisten Schafe finden sich hier in den Kreisen Heidelberg und Mosbach. Fast ebenso ungünstig sind die Verhältnisse in Elsaß-Lothringen (8,9 Stück» und im Großherzogtum Hessen (13.2 Stück auf 100 ha), dagegen haben die thüringischen Staaten eine nicht unerhebliche Schafzucht, denn dieselben über- steigen den Durchschnitt des Reiches. Zwar bleiben Altenburg (15,g Stück), die beiden Reuß (10.,,, bez. 20,4 Stück) und Meiningen (23 g Stück) nicht wenig hinter dem letzteren zurück, dagegen stehen andre Gebiete dieses Landstrichs, namentlich Sachsen-Weimar (40,5 Stück auf 100 ha), Schwarzburg-Sondershausen (63 Stück auf 100 ha) um so mehr im Vordergrunde. Von den übrigen deutschen Staaten haben Oldenburg einen niedrigen (25,, Stück), die beiden Mecklenburg, wo auch die Zucht edler Nassen blüht, einen hohen Schafbestand (Schwerin 70,g Strelitz 64,2 Stück auf 100 ha). Von europäischen Ländern hatten Österreich-Ungarn (1884) 15024809, Großbritannien (1886) 28955240, Frankreich (1886» 22616000, Spanien (1878) 16939288, Rußland (1883) 53322379, von außereuropäischen Ländern die Vereinigten Staaten von Amerika (1887) 44759314, Argentinien (1883) 72683045, Südafrika (1875) etwa 12 Millionen, Australien (1885) 78882841 Schafe. Der Bestand au Schweinen betrug am 10. Januar 1883 9206 195 Stück, davon unter einem Jahre 7 133829 Stück. Zehn Jahre früher hatte Teutschland nur 7 124 088 Schweine, so daß sich seitdem der Bestand um über zwei Millionen Stück vermehrt hat. Auf 100 ha kommen 17 Stück Schweine. 6*

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 274

1845 - Halle : Anton
274 pen in Tirol jener hinter dem Lavis, dieser hinter der Nos anfgeftcu. Sie Höften von dem eben aufgebotenen tiroler Landstürme baldige, nachdrükliche Unterstützung an sich zu ziehen. Die übrigen Trümmer seiner Armee hatte Alvinzi am Tagliament; Lusignan war mit einer Brigade nach Zelters (Feltre), Hohenzollern mit einer Avantgarde nach der Plan (Piave) vorgeschoben. Zwei Heerabteilungen vom Rhein unter Mercantin und Kaim waren im An- zuge zur Verstärkung, aber noch nicht angekommen als Buonaparte die Feindseligkeiten began. Sie stießen zum Erzherzoge Karl, der diesmal die, den Franzosen an Zal weit unterligende, östreichische Armee füren feite, erst auf dessen Rükzuge. Als die Feindseligkeiten begannen, hatte der Erzherzog höchstens 20,000 Man wirklich unter der Hand, wenn man Laudons, Kerpens, Lusignans und Hohenzollers Detachements abrechnet — von diesen etwa 20.000 Man beseligten die Generale Otschkay und Köb- lös noch besondere Corps jener bei der venedischen Klause (Chiusa Veneta) und Pontafel (Ponteba), dieser bei der Plezer Klause (Chiusa di Plez). Der Erzherzog hat dem- nach bei Valvassün am Tagliament wenig mehr als 15.000 Man beisammen haben können. Das Dircctorium verlangte von Buonaparte, er feite durch Tirol nach Deutschland einbrechen und seine Operationen mit denen Morcaus verbinden, der etwas später als Buonaparte auf der Tirolerfeite den Angrif mit seiner Rheinarmee beginnen falte. In Baiern oder Oberöstreich musten nach dieser Rechnung beide Armeen zusammentreffen — die dritte, ehemalige Maasarmee, solle die Rolle übernemen, die das Jahr zuvor Jourdan mit so geringem Erfolge gehabt hatte, in Franken Vor- dringen und Moreaus linken Flügel decken. Bei der Schwäche der Regirung tat von den Generalen jeder so zimlich, was er wolle, und Buonaparte hatte mit sei- nem Zuge durch Friaul gegen die Herzlande Oestreichs Alles entschiden, als Moreau sich erst in Bewegung sezte. Buonaparte kam es vor allem darauf an, den Erzherzog

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 277

1845 - Halle : Anton
277 Indessen war Buonaparte, als er am 30ren März in St. Veit ankam, nicht in rosigster Lage. Er erhielt Nachricht, daß er sobald noch nicht auf die Mitwirkung der Rheinarmee rechnen dürfe; Joubert muste er als durch , den algemeinen Aufstand Tirols von sich abgeschnitten, und villeicht vernichtet annemen. Schlug er sich zu Joubert durch, so tonten die Oestreicher etschabwärts in Italien eindringen. Er fürchtete die Ausdehnung des Aufstandes über Kärnten und Krain; über Ungarn und Croatien — Venedigs Benemen war täglich für Frankreich feindseliger geworden, und bedrote seinen Rücken; seine Armee war durch Todte, Verwundete, Traineurs und Detachements um ein Dritteil ihrer früheren Stärke gebracht; der Erz- herzog war an Streckmitteln nun beinahe gewachsen; zog Buonaparte in einem Gefechte den kürzeren, so war er fast mit Sicherheit verloren. Ohne ein Gefecht zurükgehen, tonte er auch nicht, weil ein solches Zurükgehen politisch und moralisch einer Niderlage gleich gewirkt Härte; auch stil stehen Ponte er aus gleichem Grunde nicht — ermuste wagen, oder er war verloren, wenn sich nicht ein anderer Ausweg bot. Diesen schin allerdings eine glückliche Unter- handlung um den Friden zu gewären. Er eröffncte eine solche Unterhandlung am 31ten März von St. Veit aus durch ein Schreiben an den Erzherzog. Da der Erzherzog ausweichend antwortete, rükte Buonaparte am Iten April nach Frisach; der Erzherzog hielt hinter diesem Orte den Pass von Dirnstein. Buonaparte nam am 2ten die Stel- lung und rükte am 3ten dem Erzherzoge nach Hundsmarkt nach; am 5ten kam er nach Judenburg, wo er noch stund als nun östreichischer Seits die Generale Grafen Bellegarde und Meerveldt ankamen, mit einem Waffenstilstands-Er- , bieten zum Zwek der Fridensunterhandlung, welches natür- lich sehr gern angenommen ward, und am 17teh April den Prälckninarfriden von Leoben zur Folge hatte *). ') Dieser Fride bestirnte: in Bern solle ein Congress zusammcntreicn zu Abschluß des Desinitivfridens zwischen Ocftrcich und Frankreich; in einer deutschen Stadt zu Abschluß des Fridcns mit dem Reiche. Vorläufig ward zugestanden, daß Frankreich den Rhein als Grenze

10. Stadt und Land - S. 93

1895 - Hannover : Meyer
— 93 — das deutsche Reich an; hier ist zwischen beiden Ländern die Grenze. Auf der Nordseite gehen Greuzwächter in dänischer Uniform und mit geladenem Gewehr, und auf der Südseite gehen Grenzwächter in deutscher Uniform mit geladenem Gewehr. Jene bewachen die dänische, diese die deutsche Grenze. Darf denn niemand über die Grenze gehen? Es führen doch viele Wege von Dänemark nach Deutschland! Auf diesen Wegen dürfen wir wohl die Grenze überschreiten, aber nicht an anderen Stellen. Warum wir das nicht dürfen, können wir am besten verstehen, wenn wir auf einen Augenblick die Taps-Au verlassen und uns nach der Chaussee begeben, welche von Christiansfeld nach Dänemark führt. Hier stehen zwei größere Steine am Wege, von welchen der eine schwarz-weiß, der andere rot-weiß angestrichen ist. Der schwarz-weiße Stein gehört den Deutschen und steht in Schleswig-Holstein; der rot-weiße Stein ge- hört den Dänen und steht in Dänemark. Südlich von der Grenze, also in Schleswig-Holftein liegt das deutsche Zollhaus. Man sieht dasselbe in der Ferne. Ein hoher, schwarz-weiß gestrichener Pfahl trägt an seinem oberen Ende ein Brett mit dem Wappen des deutschen Reiches, einem Adler. Ein schwarz-weiß (die preußische Farbe) gestrichener Schlagbaum kann heruntergelassen werden, so daß der Weg gesperrt ist. Auch auf der Nordseite der Grenze ist ein Zollhaus. Auf einer rot-weiß ge- ftrichenen Stange sitzt die dänische Fahne (Dannebrog), ein weißes Kreuz auf rotem Tuch. Auch hier ist ein Schlagbaum. Dieser aber ist rot-weiß angestrichen. Rot-weiß ist die Landesfarbe der Dänen. In beiden Häusern wohnen Zollbeamte, und zwar in deni deutschen Zollhans deutsche Beamte, im dänischen dänische Beamte. Diese sollen den Zoll einnehmen. Wir haben schon früher von der Arbeit der Zollbeamten gehört; jetzt wollen wir sehen, was sie hier machen. Es fährt ein Wagen von Dänemark nach Schleswig-Holftein. Er fährt an dem dänischen Zollhaus vorüber. Jetzt ist er über die Grenze gefahren. Der deutsche Zollbeamte hat das Rollen des Wagens gehört. Er tritt aus dem Hause heraus. Der Schlagbaum wird heruntergelassen, und der Wagen muß halten. Der Zollbeamte sieht nach, was im Wagen ist. Findet er darin etwa Salz, Kaffee, Thee, Käse oder andere Sachen, so nimmt er die mit hinein, wägt sie und berechnet, was der Mann, der den Wagen führt, zu zahlen hat; er erhebt deu Zoll. Nun bekommt der Mann, nachdem er bezahlt hat, seine Waren wieder und kann ruhig weiter fahren. Hat er aber etwas versteckt und wird der Zollbeamte das gewahr, so wird der Mann bestraft, und das, was er versteckt hatte und nicht verzollen wollte, wird ihm genommen. Wie der deutsche Zollbeamte es macht, so auch der
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